HelvetiBox N°48 – Regionale Produkte aus Neuenburg
Sie entdecken gerade die 48. HelvetiBox. Seit vier Jahren überraschen wir jeden Monat Liebhaber aus dem ganzen Land mit regionalen Spezialitäten. Der erste Kanton, den wir Ihnen im September 2014 gezeigt haben, war Neuenburg. Von unserem dritten Besuch haben wir nun 5 Produkte für Sie mitgebracht.
Für diejenigen unter Ihnen, die oft sehnsüchtig auf den Apéro warten: Sie werden vor allem unser Gelee aus dem Val-de-Travers schätzen. Was in Neuenburg sicher nicht fehlt sind Nadelbäume. Ein Metzger vom oberen Teil des Kantons hatte die Idee, eine “dornige” Variante der berühmten Neuenburger Wurst herzustellen. Ein Absinth-Destillateur verwendet seine Destillierkolben, um einen einzigartigen alkoholfreien Sirup herzustellen. Um die Liebhaber des für einst 94 Jahre verbotenen Getränks nicht zu frustrieren, finden Sie hier eine hochwertige Mignonette – probieren Sie sie gekühlt oder verwenden Sie sie zum Würzen verschiedener Gerichte. Schliesslich, weil man sich nicht nur auf Produkte aus der Region beschränken sollte, werden Sie die made-in-Neuenburg-Variante von Tapenade entdecken.
PRODUKTE
Die HelvetiBox N°48
in Zahlen
PRODUZENTEN
Délice rosé de Neuchâtel
Au Grenier Gourmand, Travers
L’œil-de-Perdrix ist eine Neuenburger Weinspezialität. Dieser Roséwein bezieht seinen Charakter und seine Finesse aus dem Pinot Noir, der nach einer bestimmten Methode gekeltert wird. Der Name l’oeil-de-Perdrix (dt.:Rebhuhnauge) kommt von der Farbe des Auges eines sterbenden Rebhuhns. Es ist ein Pinot Noir Rosé mit wenigen Cuvées. Die Entdeckung dieser besonderen Kelterung geht wahrscheinlich auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Der œil-de-Perdrix war schon immer ein Exportprodukt aus Neuenburg in die Deutschschweiz, aber auch ins Tessin und die anderen französischsprachigen Kantone. Andere Schweizer Weinbaugebiete waren mit diesem Import nicht zufrieden, kopierten aber die Produktionsmethoden und übernahmen den Namen dieses Rosé. Am Ende des Zweiten Weltkrieges begann sich dieser Name in den Kantonen des Genfersees zu verbreiten. Als in der Schweiz endlich eine Ursprungsbezeichnung (Appellation d’Origine Contrôlée) eingeführt wurde, war es zu spät, dieser Bezeichnung eine kantonale Beschränkung zu geben, weshalb von Genf bis Sierre der œil-de-Perdrix gekeltert wird.
Während dieser Sommerzeit ist er auf jeder Terrasse am Nordufer des Neuenburgersees zu finden. Daniel und Marie-Anne Givord hatten die Idee, daraus ein Gelee zu machen. So müssen Sie nicht bis zum Aperitif warten, um die feinen Aromen des œil-de-Perdrix zu geniessen! Hervorragend auf einer Scheibe Zopf, oder noch besser auf einem Neuenburger Tailaule (Rezept auf unserem Blog).
“Au Grenier Gourmand” produziert hochwertige Produkte. Zum Beweis stehen ihre unzähligen Medaillen beim Schweizerischen Wettbewerb der Produkte des Bodens. Nach einer Karriere in der Hotellerie gründete das Ehepaar “Au Grenier Gourmand” in Travers, wo es seine Leidenschaft für neue Geschmacksrichtungen und die Entwicklung lokaler Produkte verband. In dieser Künstlerfamilie sind alle involviert, auch ihre vier Kinder und ihre Freunde, die hervorragende Verkoster und Assistenten sind.
Saucisson Neuch-à-moi
Boucherie Centrale, La Chaux-de-Fonds
Nach seinem Debüt in Le Locle leitet Claude-Alain Christen nun drei Metzgereien, eine in Le Locle und zwei weitere im Herzen von La Chaux-de-Fonds. Herr Christen beschäftigt zwischen 18 und 20 Mitarbeiter und hat sich in der gesamten Neuenburger Bergregion und auch über die Grenzen hinaus einen Namen gemacht. Nach Ansicht des Metzgers und Kochs sollte ein Chef die verschiedenen Stufen seines Handwerks gründlich und unweigerlich kennen und beherrschen. Der Erfolg gibt ihm Recht. Die Metzgerei Centrale ist die einzige im Kanton, die beim letzten Branchenwettbewerb Medaillen erhalten hat!
Die Neuch-à-moi Wurst wurde mit Gold gekrönt. Sie ist eine Verwandte der Saucisson neuchâtelois IGP (Neuenburger Wurst). Ihre Besonderheit ist, dass sie mit Tannennadeln parfümiert ist. Keine Panik, die Tannennadeln werden nicht in das Wurstfleisch gesteckt. Sie müssen zuerst einzeln von Hand gepflückt werden (sie stammen aus dem Garten von Claude-Alain Christen), dann durchlaufen sie einen geheimen Prozess – mit einem Monat Reifezeit.
Um sie zu geniessen, sollte die Wurst in sehr heissem, aber nicht kochendem Wasser (75°C) für ca. 30 Minuten gekocht werden. Lassen Sie die Wurst vor dem Schneiden einen Moment auf dem Schneidebrett liegen. Vor dem Schneiden der ersten Scheibe den Schlauch mit der Messerspitze auf der Seite des Brettes einstechen, um den Druck zu verringern. Sie wird heiss oder kalt serviert. Im Sommer empfehlen wir Ihnen jedoch, sie auf Sommerart zuzubereiten. Einfach in Alufolie einwickeln und mit Glut bedecken. Ca. 40 Minuten kochen lassen.
Blackmint Sirop à la menthe poivrée
Distillerie Blackmint, Môtiers
Seit 1863 produziert die Firma Blackmint Kübler Absinth, eine der bekanntesten Marken. Im Sortiment der alkoholischen Getränke finden wir einen überraschend pfefferminzigen Sirup. Letzterer wird im September im Val-de-Travers geerntet. Anschliessend wird das ätherische Öl durch Destillation gewonnen. Dieses wird dann mit einer Basis aus Wasser und Zucker zu einem alkoholfreien Sirup vermischt. Um die Gläser schöner aussehen zu lassen, werden Farbstoffe verwendet. Der 1935 entstandene Sirup hatte während etwa zehn Jahren eine Produktionsunterbrechung. Um der Nachfrage vieler Kunden gerecht zu werden, entschied sich Yves Kübler, Urenkel des Gründers, im Jahr 2017, die Produktion wieder aufzunehmen.
Absinthe La Clandestine
Artemisia, Couvet
Neuenburger Terroir, bedeutet natürlich Absinth. Claude-Alain Bugnon begrüsst uns in Couvet im Val-de-Travers. Hier entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts der erste Absinth. Von 1910 bis 2005 verboten, war Claude-Alain einer der ersten Schwarzbrenner, der sich zu erkennen gab, auch wenn der Name “Clandestine” (dt.: Schwarzarbeiter) blieb. Die Basis ist ein Rezept aus dem Jahr 1935 von einem damals bekannten Destillateur. Der Absinth gewann 2006 einen Absinth D’Or mit 19 von 20 Punkten und wird nun in der ganzen Welt geschätzt. Um ihn zu probieren, geben Sie die Hälfte der Flasche (2cl) in ein Glas und fügen Sie zwischen 7cl und 10cl sehr frisches Wasser hinzu. Manche Leute mögen es langsam Wasser auf einen Zuckerwürfel zu geben, um ihn zu schmelzen, aber Claude-Alain bevorzugt Clandestine “natürlich”. Wir wünschen Ihnen eine schöne Verkostung! Für diejenigen, die dieses Getränk auf diese Weise nicht trinken möchten, ist es die perfekte Ergänzung zu Ihren Gerichten, wie unser Risotto-Rezept zu einer Neuenburger Wurst.
Schauen Sie sich das Video auf Claude-Alain Bugnon an, es ist sehr interessant! Wenn Sie die französiche Sprache nicht verstehen, können Sie die maschinelle Übersetzung über die Youtube-Video-Einstellungen auswählen.
Tapenade noire
Apis Distribution, Peseux
Patrick Trachsel ist ein leidenschaftlicher Feinschmecker. Der Sohn eines Metzgers ist seit 18 Jahren Imker. Er wurde vor 15 Jahren selbstständig und verkauft seitdem seine Produkte auf den Märkten und Messen der Region. Er entwickelt ständig neue handgefertigte Produkte. Zwischen Senf, Marmelade, Aufstrichen, Essig oder Süssigkeiten liessen wir uns von der schwarzen Tapenade verführen. Zu Olivenbasis kommen auch getrocknete Tomaten und Basilikum. Für Ihren nächsten Aperitif müssen Sie diesen nur noch auf einer Scheibe Toast verteilen und schon sind Sie fertig.