HelvetiBox N°23 – Regionale Produkte aus Zug
Der Kanton Zug, bekannt für seine blühende Wirtschaft, ist ein kleiner Kanton mit hübschen Landschaften und einer reizvollen Hauptstadt. Doch das Steuerparadies beherbergt nicht nur Briefkästen, sondern auch tausende Kirschbäume.
Der Anbau von «Chriesi» spielt im Kanton Zug seit langem eine wichtige Rolle. Die frühesten Quellenbelege für vermutlich relativ ausgedehnte, hochstämmige Kirschenkulturen stammen aus dem 17. Jahrhundert. Im Jahr 1627 ist in der Stadt Zug ein «Chriesi»-Markt nachweisbar. Rezepte für die Verarbeitung von Kirschen zu Speisen und Getränken werden ab dem 18. Jahrhundert fassbar. Insbesondere das Brennen von Kirschen zu Schnaps hat hier eine lange Tradition. Um 1915 erfand der in Zug tätige Appenzeller Konditor Heinrich Höhn die Zuger Kirschtorte. Heute stellen einige industrielle Destillerien und zahlreiche bäuerliche Brennereien in der Region pro Jahr mehr als 60’000 Liter Kirsch her, wovon alleine für die Zuger Kirschtorten rund 15’000 Liter benötigt werden.
Sie haben sicher schon erraten, dass sich diesen Monat alles um Kirschen dreht! Und bis auf ein Produkt in dieser Box, werden Sie alle Produkte mit einer überraschenden Verwendung dieser Frucht begeistern. Zeitgleich tun Sie auch noch etwas für die Erhaltung dieses kulinarischen Erbes!
PRODUKTE
Die HelvetiBox N°23
in Zahlen
PRODUZENTEN
Zuger Chriesi Gubelhöpfli
Zumbach, 6314 Unterägeri
Die Gübelhöpfli der Zumbach heissen nicht Gugelhöpfli, sondern «Gubelhöpfli». Abgeleitet ist der Name vom «Gubel», einem Hügel bei Menzingen, auf dem 1531 die letzte Auseinandersetzung zwischen den Katholiken und den Reformierten stattfand. 2006 wurden die süssen «Höpfli vom Gubel» von Seniorchef Markus Zumbach entwickelt. In Kürze haben sie sich zum Aushängeschild des Familienbetriebs entwickelt. Über hunderttausend dieser «süssen Wunder» gehen alljährlich über die Ladentische. Trotz beeindruckender Stückzahlen wird jedes Gubelhöpfli einzeln von Hand gefertigt. Das Unternehmen, mit seinen 5 Standorten, beschäftigt fast 90 Mitarbeiter. Seit kurzem hat die 6. Generation mit Stéphanie und ihrem Bruder Adrian Zumbach das Zepter übernommen. Markus, ihr Vater, kümmert sich um die süssen Kreationen. Stets tüftelt er neue Gubelhöpfli aus, was Monate, mitunter sogar Jahre dauern kann. «Die Kunst» besteht darin, dass sie auf der Zunge wie Schokolade zergehen. Auch das Backen ist entscheidend: Eine Minute zu viel und das Gubelhöpfli ist nicht mehr weich und feucht, sondern hart und trocken. Für Sie gibt es diesen Monat die neuste Kreation: mit Kirschen!
Chriesitopf
Steintobel Spezialitäten, 6343 Rotkreuz
Der Hof der Familie Elmiger aus Rotkreuz heisst Steintobel. Vier Generationen wohnen zusammen unter dem wunderschönen Dach eines 600 Jahre alten Bauernhauses. Wie dreiviertel der Bauern im Kanton, bauen sie Kirschen an. Im Hofladen gibt es eine grosse Auswahl an Spezialitäten, die alle auf dem Hof hergestellt werden. Chriesitopf nennt man in Zug ein Verfahren, bei dem Kirschen in einem Kirschsirup eingelegt werden.
Dieses Produkt haben wir für Sie bei der Familie Elmiger ergattern können. Sie verwenden für die Produktion ihren Kirsch, hergestellt aus Kirschen vom eigenen Anbau. Die entsteinten Kirschen sind von der Sorte „Heidegger“. Sie wurden erst vor wenigen Tagen mit Hilfe von hohen Leitern von den Hochstammbäumen auf dem Gelände der Familie gepflügt. Am besten geniessen Sie sie mit einer Kugel Vanilleeis. Die Kirschen können vor dem Verzehr aber auch langsam erhitzt werden. Sie können natürlich auch ein Kirsch-Tiramisu machen, oder die Kirschen mit Panna Cotta oder einfach mit Schlagrahm essen. Da die Kirschkonzentration im Chriesitopf eher gering ist, sollte er Ihnen auch schmecken, wenn Sie kein grosser Kirschfan sind.
Schoggi Kirschen in Milchschokolade
Zuger-rigi-chriesi, 6343 Rotkreuz
Aufgrund der starken Bautätigkeit und des generellen Rückgangs der Landwirtschaft verringerte sich der Kirschbaumbestand im 20. Jahrhundert. Eine Interessengemeinschaft gibt seit 2008 mit gezielten Anpflanzungen Gegensteuer. So ist das Ziel der „Zuger-rigi-chriesi“ AG, die 500-jährige Kirschkultur im Herzen der Schweiz am Leben zu erhalten und sie zum Wahrzeichen der ganzen Region zu machen. Die getrockneten Kirschen im Schokimantel sind ein Beispiel dieses Bestrebens. Getrocknete Kirschen gibt es zwar viele, doch die Idee sie mit Schokolade zu ummanteln gibt ihnen etwas ganz Besonderes. Zuger-rigi-chriesi versorgt das lokale Gewerbe mit Kirschen-Rohstoffen von Hochstammbäumen. Attraktive Rostoffpreise führen dazu, dass Bauernfamilien die Hochstamm-Bäume wieder pflegen und nutzen, neue Bäume pflanzen und so die typische Landschaft der Region prägen.
Kirschen Melasse Rarität
Zuger-rigi-chriesi, 6343 Rotkreuz
Im grossen Sortiment von Zuger-rigi-chriesi sticht eine Kirschenmelasse hervor. Sie wird aus einem Kirschsaftkonzentrat ohne Zucker oder andere Zusätze hergestellt. Leicht süss-sauer passt dieses Produkt hervorragend zu Fleisch, Wurst, Käse, oder auch Naturjoghurt. Auch als Brotaufstricht oder zu Waffeln oder Crèpes eignet sie sich gut.
Zuger Hirsebier
Brauerei Baar, 6340 Baar
Die Brauerei Baar ist nicht eine dieser hundert Mikrobrauereien, die in der Schweiz in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden sprossen. Nach ihrer Gründung im Jahr 1862, gehört die Brauerei nun schon seit 1902 einer Familie. Zu ihrem 150sten Bestehen kreierten die Braumeister ein ganz besonderes Kirsch-Bier. Da es leider nicht mehr zu kaufen ist, haben wir uns für ihre neuste Kreation entschieden: ein Hirse-Bier – die Hirse kommt aus Cham, nur ein Katzensprung von der Brauerei entfernt. Dieses leichte Bier ist, geprägt durch seinen süsslich-malzigen Charakter, sehr süffig. Für ein Hirse-Rohfrucht-Bier demonstriert es eine erstaunlich angenehme Kohlensäure und ist überraschend aromatisch. Das Zuger Hirsebier kann gut mit allen Apéro-Köstlichkeiten oder leichten Gerichten wie Salate, Hähnchen und Fisch kombiniert werden. Aber das Bier passt auch gut zu einem deftigen Wurstsalat.
Rezept Zuger Kirschtorte